Städtereise Rom September 2025
Recht spontan werden wir von unserer Tochter überredet einen Kurztrip nach Rom zu unternehmen. Die Flüge mit easyJet und ein airbnb Quartier sind schnell gebucht. Etwas mehr Zeit brauchen wir für die Sehenswürdigkeiten. Wer möchte was besichtigen? Vorab Tickets kaufen? Wenn ja, "normale" oder "skip the line" Tickets? Öffentliche Verkehrsmittel? Taxi? Bus Stadtrundfahrten? Zu Fuß? Flughafentransfer?In Rom gibt es zwei Flughäfen, wobei international hauptsächlich der Flughafen Rom-Fiumicino (Kürzel: FCO, auch Flughafen Leonardo da Vinci bezeichnet) angeflogen wird, der östlich der Hauptstadt am Meer liegt. Der Flug ist pünktlich und im Vergleich zu Frankfurt haben die Italiener die Gepäckausgabe im Griff. Wir laufen vom Gate zur Gepäckausgabe und die Koffer sind schon da! Wie kommt man vom Flughafen nach Rom? Immerhin sind es ca. 34 km. Taxi kostet angeblich 55 Euro. Am günstigsten ist der Shuttle Bus für 7 Euro pro Person, der vor dem Terminal abfährt und das Stadtzentrum (üblicherweise wird der Bahnhof Termini angefahren) in 60 bis 80 Minuten (abhängig von der Tageszeit) erreicht. Wir entscheiden uns für den Zug Leonardo Express, der ohne Zwischenhalt den Bahnhof Termini in ca. 32 Minuten erreicht. Tickets im Internet werden häufig für 17,90 Euro pro Person angeboten. Das ist aber nicht erforderlich, da man am Flughafen selbst Tickets für 14 Euro am Automaten kaufen kann. Das Ticket kann auch online gekauft werden.
Unsere airbnb Unterkunft liegt am Stadtteil San Lorenzo ca. 15 Minuten Gehzeit vom Bahnhof entfernt. Unsere Gastgeberin bietet als Zusatzservice die kostenlose Abholung am Flughafen an. Auch bei der Rückreise (für fliegen erst abends) werden unsere Koffer an den vereinbarten Treffpunkt gebracht. Toller Service!
Kolosseum, Forum Romanum und Palatinhügel
Nicht nur für mich das Highlight der Rom Reise. Die zur Verfügung stehenden Tickets pro Tag sind limitiert. Ein vorheriger Ticketkauf für eine festgelegte Eingangszeit ist fast Pflicht. Das Ticket für Forum Romanum und Palatinhügel gilt 24 Stunden, die gewählte Zeit für das Ticket betrifft nur das Kolosseum. Wir haben das Ticket über GetYourGuide gekauft. Üblicherweise kostet der Eintritt 25 Euro. Wir hatten zufälligerweise einen Slot gefunden, der nur 13 Euro gekostet hat. In diesem Eintrittspreis ist ein Audio-Guide enthalten, der mit Smartphone und Kopfhörer genutzt werden kann. Allerdings war es schwierig im Kolosseum die passende Nummer abzuspielen und im Forum Romanum haben die an den Sehenswürdigkeiten angebrachten Nummern nicht zu diesem Audio-Guide gepasst.
Die Besichtigung der Arena (unterirdische Gänge) ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Mein Eindruck: Menschenmassen, aber trotzdem für mich der Höhepunkt der Reise.




Forum Romanum. Nein, die Säule fällt nicht um. Weitwinkelobjektiv!

Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle
Für viele Rom Besucher ein Muss, auch für uns. Im Vorfeld wurden wir irgendwie verrückt gemacht. Zwei bis drei Stunden Wartezeit sind normal. Ihr braucht unbedingt ein "skip the line" Ticket, das wir letztendlich auch gekauft haben. Für 59 Euro trifft man sich ca. 100 Meter vom Eingang entfernt, erhält das Ticket und wird dann in der Gruppe an der normalen Warteschlange vorbei (daher: skip the line) zu einem anderen Eingang geführt. Nach der Sicherheitskontrolle geht der Guide mit uns in den ersten Stock zur nächsten Kontrolle. Das war's. Dieser Preis ist eine Frechheit. Das offizielle Ticket kostet 20 Euro und für 5 Euro Aufpreis gibt es auch die Option, die Warteschlange zu umgehen.
Es gibt kein Ticket, um nur die Sixtinische Kapelle zu besichtigen! Das Fotografieren in der Sixtinischen Kapelle ist verboten.
Mein Eindruck: Die Vatikanische Pinakothek enthält eine bedeutende Sammlung von Gemälden, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt. Sehr eindrucksvoll, aber so kunstinteressiert bin ich nicht, dass ich vor jedem Bild Minuten verharre. Und die anderen Museen? Naja. Die Besichtigung der Sixtinischen Kapelle gehört zum "Pflichtprogramm", auch wenn der Raum eher ernüchternd ist. Das "skip the line" Ticket ist überteuert.
Petersdom
Der Petersdom (offiziell: Basilika St. Peter bzw. italienisch Basilica di San Pietro) ist mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Menschen eines der größten Kirchengebäude der Welt. Der Besuch der Kirche selbst ist kostenlos. Lediglich der Aufstieg zur Aussichtsplattform auf der Kuppel ist kostenpflichtig (10 Euro pro Person, 15 Euro pro Person, wenn man einen Teil des Aufstiegs mit dem Lift überwindet). Wir haben uns für ein "skip the line" Ticket mit Besteigung der Kuppel entschieden (24 Euro).
Die Größe und der Prunk dieser Kirche sind unbeschreiblich. 1506 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen und nach 120 Jahren Bauzeit war die Basilika weitestgehend vollendet.
Mein Eindruck: Selbst wenn man mit Kirchen nicht viel anfangen kann, sollte man sich den Besuch des Petersdoms nicht entgehen lassen. Unglaublich, was die Baumeister vor 500 Jahren geleistet haben. Auch wenn der Besuch der Kirche kostenlos ist, hat sich das vorreservierte Ticket gelohnt, da man an den langen Schlangen vor der Security (wie am Flughafen) vorbeigeht. Die Aussicht auf der Kuppel entlohnt für die 550 Stufen Aufstieg. Weiter oben wird die Treppe immer enger!

Menschenmassen auf dem Petersplatz - allerdings war zufälligerweise gerade Papst Audienz
Piazza Navona
Ein sehr schöner Platz im Zentrum, der zum Bummeln einlädt.


Spanische Treppe
Eine der empfohlenen Sehenswürdigkeiten in Rom ist die 300 Jahre alte Freitreppe, die in 136 Stufen vom Piazza di Spagna zur Kirche Santa Trinità dei Monti führt. Seit Sommer 2019 ist es verboten sich auf die Stufen der berühmten Spanischen Treppe zu setzen. Die Einhaltung wird auch kontrolliert. Wer es sich trotzdem gemütlich macht, muss mit einer Geldstrafe von 400 Euro rechnen.
Mein Eindruck: Auf diese Sehenswürdigkeit hätte ich verzichten können, aber wenn man schon einmal in Rom ist ...

Trevibrunnen
Der Monumentalbrunnen (italienisch: Fontana di Trevi) wurde in den Jahren 1732–1762 erbaut. geschaffen und gilt als Meisterwerk des Barock. Der Trevibrunnen ist der größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Dementsprechend voll ist es hier. Jeder Rom Tourist will hier mindestens einmal gewesen sein und viele Touristen werfen ein Geldstück mit der rechten Hand über die linke Schulter (soll Glück bringen bzw. bedeutet, dass man nach Rom zurückkehrt). Der Platz um den Brunnen ist wahnsinnig voll (Vorsicht Taschendiebe!) und der Zugang zum Brunnen wird über Absperrungen geregelt.
Mein Eindruck: Auf jeden Fall sehenswert. Meine Nummer 3 auf der Liste der Sehenswürdigkeiten in Rom.

Video:
Engelsburg
Die Engelsburg wird auch auf vielen Seiten empfohlen. Aus Zeitgründen nur von außen bewundert.

Verschiedenes
- Abhängig davon, wo man in Rom wohnt, sind einige Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen.
- Stadtrundfahrten mit Bussen - in Rom meistens hop-on hop-off genannt - verbinden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und mehrere Anbieter buhlen um die Kunden. Vorteil: mit einem Ticket kann man an den 8 Haltestellen beliebig oft aussteigen (hop-off) und später wieder zusteigen (hop-on). Über Kopfhörer (im Preis enthalten) erhält man viel Wissenswertes zu den Sehenswürdigkeiten. Diverse Internetseiten empfehlen Big Bus als besten Anbieter. Kann ich nicht bestätigen. Die Wartezeiten an den Haltestellen waren viel länger als die der Konkurrenz und andere Anbieter (I love Rome, Greenline, ...) fahren genau so häufig. Negativ aufgefallen ist mir auch das aggressive Werben um Big Bus Kunden. Alle paar Meter werden wir angesprochen - und das nicht nur an den Haltestellen. Wir hatten ein 72 Stunden Ticket für 40,50 Euro pro Person. Darin enthalten war auch eine lohnenswerte Nachtfahrt (gleiche Strecke, aber kein Aussteigen möglich, einzeln 23 Euro) und ein Eis.
- Der Bahnhof Termini ist der zentrale Punkt für Züge, Shuttle Bus Flughafen, Busse Stadtrundfahrten (alle Anbieter), Busbahnhof
- Öffentliche Verkehrsmittel. Die Metro haben wir nicht ausprobiert, aber die öffentlichen Busse fahren sehr regelmäßig und sind sehr günstig. Für 1,50 Euro kann man 100 Minuten fahren und dabei auch den Bus wechseln. Tickets gibt es nicht beim Busfahrer. Das Ticket kauft man an einem Kiosk oder anderen Verkaufsstellen und muss dieses im Bus entwerten. Noch einfacher geht es mit den Automaten im Bus, an denen man mit Smartphone oder Kreditkarte bezahlen kann. Wichtig zu wissen: es ist nicht möglich, an diesem Automaten ein Ticket für mehrere Personen zu lösen. Auch zweimaliges Hinhalten der Kreditkarte funktioniert nicht.
- Vor Taschendieben wird gewarnt. Allerdings zeigt die Polizei eine sehr hohe Präsenz in der Stadt. Einhalten von einfachen Regeln (z.B. Smartphone nicht in die hintere Hosentasche stecken) minimieren das Risiko. Wir haben keine negativen Erfahrungen gemacht.
- An den touristischen Hotspots muss man damit rechnen, dass man abgezockt wird. Auf die überhöhten Preise wird dann noch einmal eine Servicegebühr (12% oder sogar 20%) aufgeschlagen (steht ganz klein auf der Karte) und manche Restaurants/Bars/Cafes besitzen die Frechheit oben drauf noch ein Trinkgeld zu berechnen.
- In der Nähe vom Piazza Navona haben wir auf einem Markt Limoncello gekauft - ein typisches Mitbringsel aus Italien. Wir kennen die Preise nicht, aber auf dem Markt ist es doch günstiger als im Geschäft? Fehlanzeige! Finger weg! Für die Flasche (ausgezeichnet mit 25 Euro) bezahlen wir 20 Euro. Am Flughafen kostet dieselbe Marke und Größe 14,90 Euro. Da sie aktuell im Angebot ist, sogar nur 11,90 Euro
- Zum Abendessen waren wir im Stadtteil San Lorenzo unterwegs. Gute Restaurants waren in wenigen Minuten zu Fuß von unserer airbnb Wohnung zu erreichen und die Preise waren sehr fair.
- Gleich bei unserer Wohnung um die Ecke haben wir ein kleines Café gefunden, das ich sehr empfehlen kann: MaVá drink & coffee (Via Tiburtina, 24). Äußerst preiswert (2 Café Americano bzw. Cappuccino, 1 frisch gepresster Orangensaft und 3 gefüllte Croissants für 10,40 Euro) und dazu sehr freundliches Personal.
- Jahreszeit?
In Rom ist das ganze Jahr über die Hölle los. Anfang September war es für mich perfekt. Trocken, tagsüber bis 30 Grad im Schatten, nachts kühlt es auf knapp 20 Grad ab. Keine schwüle Hitze. Frühstück und Abendessen immer im Freien. - Bei einigen Sehenswürdigkeiten stehen öffentliche, kostenlose Wasserspender mit Zapfhähnen für Naturell und Sprudel. Die Mitnahme einer Trinkflasche empfiehlt sich also.